Text: © Ulla Leber
Daheim ist,
wo niemals ein Wildbach rauscht
niemand mehr den Wald belauscht,
Berge nicht zum Himmel recken,
Wiesen sich nicht sanft erstrecken,
wo am Tage Flieger grollen
Autos über Straßen rollen,
Luft nach Öl und Abgas stinkt,
fröhlich mir kein Wandrer winkt,
wo ich derzeit lebe
täglich ich mein Bestes gebe,
wo ich alle Ecken kenne,
Nachbarn mit Namen nenne,
wo in meinen Träumen
Wasserfluten schäumen
ich der Wirklichkeit entgeh,
wieder ferne Strände seh.
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Kleine Stadt
mit deinen Menschen,
die ich kenne oder nicht,
trägst mein Leben
durch die Zeiten,
gibst ihm ein Gewicht.
Kleine Stadt
mit deinen Straßen,
die ich gehe oder nicht,
hältst mein Leben
fest umfangen,
schenkst im Dunkel Licht.
Kleine Stadt
mit deinen Freuden,
die ich teile oder nicht,
bist ein Hafen
für mein Leben,
Freude in der Pflicht.
Kleine Stadt,
du bist mir Heimat,
die zum Herzen spricht
während aller
meiner Tage,
bis mein Leben bricht.
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